Bei der zweiten Veranstaltung der LVGAFS e.V. der Reihe „Gute Arbeit für die Seele“ war u.a. Prof. Dr. Matthias Burisch, BIND – Burnout-Institut Norddeutschland zu Gast. Der thematische Schwerpunkt lautete: „Gesundheitsmanagement für Beschäftigte: Prävention durch Wandel der Unternehmenskultur“.
Prof. Burisch stellte vier Thesen vor, die hier kurz zusammengefasst werden:
1. Die Antworten sind bekannt – stoßen in Unternehmen aber auf wenig Interesse
2. Das Desinteresse hat Gründe
3. Es gibt Hoffnung
4. BGF wird Prävention ersetzen
Zu 1.: nach dem Managing Grid von Blake & Mounton werden die besten Ergebnisse in Unternehmen dort erreicht, wo sowohl die Mitarbeiterorientierung als auch die Ergebnisorientierung hoch sind. Das sei bekannt, stoße aber in den Groß-/DAX-Unternehmen auf wenig Interesse, so Burisch.
Zu 2.: Die Gründe hierfür lägen einerseits an der Diffusion von Verantwortung, andererseits am fehlenden Willen zur Veränderung an der Unternehmensspitze. Im Gegensatz dazu seien in familiengeführten KMU (Kleine mittelständische Unternehmen) die Chancen wesentlich besser, beides, eine hohe Mitarbeiterorientierung und eine hohe Ergebnisorientierung, zu kultivieren.
Zu 3.: Hoffnung ließe sich schöpfen aus folgenden Realitäten: der Fachkräftemangel zwingt zu einem Umdenken; die explizite gesetzliche Verankerung der psychischen Gefährdungsbeurteilung und das 2016 anstehende Präventionsgesetz würden den Handlungsdruck erhöhen; Veröffentlichungen wie die von Robert K. Greenleaf – „The servant leader within – a Transformative Path“ richtet den Fokus auf den dienenden Aspekt von Führung.
Zu 4.: Dass BGF die Prävention „ablösen“ werde, erklärte Burisch aus der Tatsache, dass Prävention defensiv, BGF hingegen offensiv und damit vorangehend gestaltend sei.